Vereinsgründung 1888

 

Im Dezember  1888 - zwei Jahre nach dem tragischen Tod König Ludwigs des II. - fand in der Gast- und Tafernwirtschaft zum „Stern" in Hohenzell die Gründungsversammlung statt. Es handelt sich um das ehemalige Gasthaus der Familie Asam.

Aus den im Chronikbuch aufgeführten Namen der Gründungsmitglieder geht hervor, dass es in erster Linie Männer waren von Rang und Namen, die die Zimmerschützen-Gesellschaft „Eintracht" in Hohenzell gründeten:

H. H. Pfarrer Mayerhofer, Förster Müller, Lehrer Weiß, Michael Boeck, Jakob Asam, Andreas Harner, Gregor Huber, Hans Schuri, Michael Schleipfer, Pfaffenzeller (Sixtnitgern) und Finkenzeller (Oberschröttenloh).

 

Das Datum 26. Dezember 1888 steht auf der Rückseite handschriftlich vermerkt. Sie ist das einzige Zeugnis aus dem Gründungsjahr. Wie aus der Schusslochnummerierung  hervorgeht, haben zehn Schützen darauf geschossen. Mit der Jahreszahl 1889 sind drei Scheiben erhalten, eine weitere ohne Jahresangabe. Interessant sind die auf den einfachen, massiven Holztafeln dargestellten Motive. Kleines, fröhliches Mädchen mit Katze und Blumen beim Schmetterling fangen. Oder springendes Mädchen mit Handmuffe. Als Ziel diente ein vor der Fußspitze eingeschlagener Nagel. Eine Scheibe zeigt eine Jagdszene. 
Hier sitzt der Zielnagel im Hinterteil des davoneilenden Wilderers. Dass die Schützenscheiben bis heute erhalten sind, haben wir der Familie Martin Asam zu verdanken. Über vier Generationen hinweg hat man die Erinnerungsstücke aufbewahrt.

 

 

Lokalwechsel 1908

 

Im Winter 1908 bis 1909 wechselte der Verein das Lokal. Das Schießen fand von nun an im Gasthaus „Kramerwirt" statt. Beim Kramerwirt – Gastwirtschaft Greppmeier - sind die Schützen heute noch. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren 1914 bis 1921 war das Vereinsleben unterbrochen. Wen wundert's, die Leute hatten ganz andere Sorgen! „Am 14. Dezember 1921 wurde ein Schießabend gegründet, es wurden folgende Personen gewählt." Mit diesem Satz beginnt das älteste, vorhandene Schießbuch. Dann folgt der Eintrag: l. Schützenmeister Jakob Greppmeier 11. Schützenmeister Johann Stich III. Vorstand Andreas Harner IV. Schriftführer Johann Rusch jun. V. Kassier Lorenz Griesser. An diesem Schießabend waren zehn Mitglieder anwesend. Das Schussgeld betrug 1.- Mark, ab dem zweiten Schießen waren es dann 2,50 Mark. Als Monatsbeitrag wurden 5,- Mark eingehoben, waren doch die Schulden abzutragen, die der Kauf des Stutzens (330 Mark) und die Beschaffung von Scheiben sowie Munition (222,10 Mark) verursacht hatten.

Vom Graf, Schloßberg bei Kiemertshofen, kaufte man für den in den Kriegsjahren abhanden gekommenen Zimmerstutzen einen neuen.

 

Preisschießen 1922

 

Bereits im Sommer 1922 fand ein großes Preisschießen in Hohenzell statt. Geschossen wurde im Neubau des Roßstalles des Gast- und Landwirts Greppmeier. Dieses Gebäude stand bis 1987 an der Stelle wo heute das neue Wohnhaus steht.

Die Einlage auf Meister kostete 5,-, auf Glück 1,- Mark. Die Schützen kamen aus Nah und Fern. Von den 55 Teilnehmern waren 20 aus Hohenzell. Die auswärtigen Schützen kamen aus Altomünster, Oberzeitlbach, Tödtenried, Brugger, Freienried, Sixtnitgern, Haunsried, Aichach, Wagenried, Lochhausen. Ja sogar ein Freiberger aus Kaufbeuren war am Stand.

  

Erste Fahnenweihe 1925

 

Die Vorstandschaft Jakob Greppmeier, Andreas Harner, Johann Rusch jun., Johann Greppmeier und Josef Thoma kaufte 1924 bei der Firma Auer in München für den Verein erstmals eine Fahne. Große Spenden finanzierten den Kauf. Drei namentlich genannte Mitglieder gaben 100 Dollar, 50 Rentenmark und 3 Ztr. Roggen. Die übrigen Mitglieder spendeten den Rest des Kaufpreises von 500 Mark. Die Fahnenweihe am 3. Mai stand unter Leitung des zweiten Vorstands Andreas Harner, da der erste Vorstand Jakob Greppmeier am 7. März 1925 verstorben war. 
Am frühen Morgen des Festtages lag eine fünf Zentimeter dicke Schneedecke, die sich aber unter den Strahlen der Maisonne bald auflöste. Pate bei der Fahnenweihe standen die  „Freischützen" aus Altomünster. 

 

 

Vereinsstatuten 1927

 

Die Statuten aus den Gründerjahren waren nach 4 Jahrzehnten nicht mehr zeitgemäß. Jedenfalls wurden im Juli 1927 die Vereinsstatuten neu gedruckt. Dieses Heftchen in Fraktur-Schrift ist heute recht amüsant zu lesen. „Gesellige Unterhaltung, Vervollkommung des Zimmerstutzenschießens sowie Förderung und Ausbildung zur Liebhaberbühne" stehen da unter Paragraph 1 unter Zweck des Vereins. „Mitglied des Vereins kann jeder unbescholtene Mann sein, welcher das 18. Lebensjahr überschritten hat." Recht ausführlich sind  Vereinsauflösung, Vereinsabend,  Vortelschießen,   Ehrenscheiben   und Schützenkönigskette beschrieben. Vortel (= Preis) kann nach Belieben der Mitglieder geschossen werden. Den ersten Vortel gibt derjenige, der den letzten gewonnen hat. Bei einem Vortelschießen hat jeder fünf Schuss abzugeben. Außerdem muss der Schütze einen hierfür ausgemachten Betrag bezahlen. Die Summe dieses Geldes erhält der Gewinner des Vortels. Derselbe ist verpflichtet, durch freiwillige Zulegung dieser Summe den nächsten Vortel für den kommenden Schießabend zu stiften. Schützenkette um Stolz der Schützen gehörte damals schon die Schützenkette. Echte Silberstücke kunstvoll zu einer schmückenden Kette gestaltet, sollen den „König der Schützen" bei  festlichen Anlässen hervorheben. Zwei Jahre nach der Fahnenweihe leisteten sich die Eintracht-Schützen 1927 die Schützenkette. Für 255 Mark verfertigte sie der Goldschmied Weidling in Altomünster. Das Hauptschild für 85 Mark wurde von den Herbergstöchtern Maria, Viktoria und Therese Greppmeier gestiftet. Pfarrer Georg März hat 1932 mit dem  besten Tiefschuss die Schützenkönigswürde errungen. Bereits ein Jahr später nahm er Abschied von der Pfarrei und auch vom Schützenverein, um in Bleichach im Allgäu eine neue Pfarrstelle zu übernehmen.

 

Der Schützenverein im Jahr 1933 (Gruppenbild)

 

 

Opferschießen 1935

 

Bezeichnend für die Zeit des „Tausendjährigen Reiches" ist eine Urkunde, ausgestellt am 24. März 1935 in Berlin. „Dem Verein Schützenges. Eintracht Hohenzell für die Teilnahme am Opfer-Schießen zu Gunsten des Winterhilfswerkes des Deutschen Sports. Gegeben vom Deutschen Schützenverband."  

Kriegsjahre 1944/45

 

Um sie vor Beschlagnahmung zu schützen, hat man die Vereinsfahne im Winter 1940/ 41 der Pfarrkirche übereignet. Die weißgoldene Fahnenspitze verbarg dann 1944 Pfarrmesner Jakob Schleipfer, damit sie nicht abgeliefert werden musste. Die Vereinsschießen wurden bis 1944 abgehalten, allerdings wurden die Schützen immer weniger. Nach dem Zusammenbruch Ende April 1945 verbot die amerikanische Militärregierung die Tätigkeit aller Schützenvereine. Der Zimmerstutzen wurde von den Amerikanern - wie alle anderen Waffen - an der Ostseite des damaligen Gemeindehauses zerschlagen, verbrannt und vergraben.  

Neuanfang 1948

 

Erst im Winter 1948/49 lebte der Verein auf Initiative der letzten Mitglieder von 1945 wieder auf: Jakob Schleipfer, Johann Rusch, Johann Heitmeir, Johann Greppmeier, Kaspar Heitmeir und Johann Stich sen. 
Den Gebrauch von Luftgewehren genehmigte damals die Militärregierung wieder.  

Fahnenweihe 1959

 

Im Winter 1958/59 beschlossen die Mitglieder, die Vereinsfahne renovieren zu lassen, und  im Sommer im Rahmen eines großen Festes zu weihen. Der Verein hatte nun die hohe Zahl von 73 Mitgliedern erreicht. Die Vorstandschaft konnte deshalb dieses kostspielige Unternehmen wagen: 1. Schützenmeister Michael Rusch, 2. Schützenmeister Peter Huber, Schriftführer Johann Greppmeier, Kassier Leonhard Greppmeier und Beisitzer Matthias Bogenhauser. Die Fahne wurde am 10. Januar 1959 nach München zur Fahnenstickerei EibI gebracht. Ende März war die Renovierung beendet. Die Rechnung lautete auf 1180 Mark. Der gesamte Betrag wurde durch Spenden aufgebracht. Die Wahl des Festausschusses fand Anfang April statt: 1. Bürgermeister Josef Schleipfer 1.Schirmherr; Michael Rusch Leiter des Festausschusses; Johann Heitmeir Landwirt und Viehhändler; Peter Heitmeir Landwirt und Viehhändler; Josef Schleipfer II Fuhrunternehmer; Josef Thoma Sägewerksbesitzer; Michael Tischner Landwirt; Ulrich Maier Zimmermeister. Nach der Wahl nahm der Festausschuss sofort tatkräftig die Vorbereitungsarbeiten auf.
Als Festtag bestimmte man den 24. Mai 1959. Festplatz wurde die Viehweide des Schneiderbauern, die der Besitzer Josef Reindl gerne zur Verfügung stellte. Die Weihe der Fahne nahm H. H. Kammerer Georg Bühler vor. Die Gäste hatten sich um den mit Birkengrün geschmückten Altar versammelt. Als Patenverein stand Freischütz Altomünster, wie schon 1925 den Eintracht-Schützen zur Seite.

Der Schirmherr Bürgermeister Josef Schleipfer (Haus-Nr. 18) und Gauschützenmeister Hans Schmid aus Altomünster hielten Festansprachen. Am Nachmittag bei sonnigem Wetter zog der Festzug in drei Marschsäulen angeführt von den Musikkapellen Odelzhausen, Altomünster und Baronner aus Aichach durch die Ortschaft. An der Spitze der 39 Vereine mit 25 Fahnen ritten Reiter deren Pferde mit alten Perlmutterzügeln gezäumt waren. Altersjubilare und Festjungfrauen wurden in zwei Festwägen gefahren. Dichte Reihen von Zuschauern säumten die Wegstrecke.

Die 2500 Festgäste waren in den beiden Wirtschaften Greppmeier und Asam sowie im Zelt das im Hof des Krammerwirt stand untergebracht. Nach dem Umzug nahm Gauschützenmeister Schmid im Saal des Vereinslokals in dem Fest- und Patenverein versammelt waren, eine Reihe Ehrungen langjähriger Mitglieder vor. Abends schloss sich ein froher Tanz an. Großen Dank verdiente sich Schützenmeister Michael Rusch, der die wochenlangen Vorarbeiten leistete und für einen reibungslosen Ablauf des Festes sorgte.

 

 

80jähriges Gründungsfest 1969

 

Am 4. Mai 1969 lud der Verein alle Ehrenmitglieder, Mitglieder, Freunde und Gönner ein um dieses Jubiläum zu feiern. Unter Schützenmeister Michael Rusch, der bereits zehn Jahre zuvor die große Fahnenweihe organisierte, hatte die Vorstandschaft diese vereinsinterne Feier bestens abgewickelt. Mit der Festmusik Sepp Haas zog man vormittags zur Kirche und feierte gemeinsam den Gottesdienst. Anschließend Totengedenken am Kriegerdenkmal. Mit dem gemeinsamen Mittagessen im Saal des Vereinslokals begann die weltliche Feier. Den Festreden von Schützenmeister Rusch und Gauschützenmeister Georg Gschwendtner, Wollomoos folgten Ehrungen. Zu Ehrenmitgliedern wurden Kreszenz Greppmeier, Herbergsmutter und Josef Salvermoser ernannt. Mit der Silbernen Ehrennadel des BSSB wurden für 25jährige Mitgliedschaft Peter Huber, Josef Schleipfer l, Josef Schleipfer II und Johann Koppold ausgezeichnet. Das Prodektorzeichen erhielt Johann Greppmeier II, die Silberne Gams des Bezirkes Oberbayern 2. Schützenmeister Dr. Werner Behr und Michael Heitmeir. An 92 Schützen wurde das Festabzeichen „Eichenlaub mit Gams, Hohenzell 1888-1968" ausgegeben. Bei dem der Feier vorangegangenen Jubiläumsschießen gewann Michael Heitmeir durch den besten Tiefschuss die Jubiläumsscheibe. Den zweiten Platz belegte Johann Greppmeier II. Er erhielt den vom 2. Gauschützenmeister Franz Mayr gestifteten Pokal und die Zweitfestscheibe, die Dr. Werner Behr gab. Jeder Schütze erhielt einen Preis. Die Raiffeisenbank spendierte zur Feier 150 Ltr. Bier.  

Damen im Verein 1970

 

An Sylvester 1970 gründete sich eine Damengruppe im Verein. Seit mehreren Jahren schon waren die bei der Silvesterfeier anwesenden Schützenfrauen an den Stand gebeten worden zum Luftgewehrschießen. Diese „Schnupperschießen" führten zum gemeinsamen Entschluss der unten aufgeführten als Aktive dem Verein  beizutreten und regelmäßig zu Schießen. Elfriede Greppmeier, Helga Greppmeier, Mathilde Heitmeir, Zenzi Heitmeir, Rosa Schleipfer, Sophie Schmid, Dora Schreier und Kathi Schuri. Die Herbergswirtin Maria Greppmeier und die Wirtsmutter Kreszenz  Greppmeier waren schon jeher aktive Schützenmitglieder.  

Gauschießen 1972

 

Vom 5. bis 14. Mai 1972 richteten die „Eintracht-Schützen" in der Lkw-Garage von Fuhrunternehmer Josef Schleipfer das 28. Gauschießen des Schützengaues Altomünster aus. Unter der Regie von Schützenmeister Michael Heitmeir, der 1970 die Vereinsführung übernommen hatte, war dieses Preisschießen vorbereitet worden. Da galt es Preise zu sammeln, Umbauten in der Halle vorzunehmen, zwölf Schießstände einzubauen, eine Vielzahl von Formularen und Listen vorzubereiten sowie  insgesamt 35 freiwillige Helfer in ihre Aufgaben während dem Gauschießen zu unterweisen. 
Schirmherr Bürgermeister Josef Schleipfer eröffnete das Gauschießen zusammen mit Gauschützenmeister Georg Gschwendtner. Insgesamt beteiligten sich 372 Schützen aus 20 Vereinen des Gaues. An diesem Teilnehmerrekord waren die Damen mit der Zahl 22 noch relativ schwach vertreten. 399 Preise wurden ausgegeben. Auch Landrat Dr. Hubert Pestenhofer aus Dachau kam zu Besuch. Er sah sich das Schießen an und ließ sich das Blattlmessen erklären.
Nach dem Gauschießen nutzte der Gau Altomünster die Schießanlage für ein Vergleichsschießen mit dem Gau Dachau. Von Hohenzell waren in der Gauauswahl vertreten Michael Heitmeir, Jakob Schleipfer, Josef Schleipfer IV. Dora Schreier, Helga  Greppmeier und Mathilde Heitmeir.  

90jähriges Vereinsjubiläum 1978

 

Wie schon zehn Jahre zuvor, beging die Vereinsfamilie auch diesen runden Geburtstag in einem feierlichen Rahmen. Der 28. Mai 1978 war zum Festtag auserkoren. Am Vormittag Kirchenzug mit der Kapelle Sepp Haas und Festgottesdienst.
Nach dem Mittagessen folgten Festreden und Ehrungen langjähriger und verdienter Schützen im Saal des Vereinslokals  Greppmeier. Schützenmeister Michael Heitmeir konnte als Ehrengäste Pater Bleier vom Palottiheim Friedberg, Bürgermeister Hofberger aus Altomünster, Gauschützenmeister Gschwendtner von Wollomoos, die sieben Ehrenmitglieder des Vereins und die Festjungfrauen der beiden Fahnenweihen 1925 und 1959 begrüßen. Den Festdamen folgte die Preisverteilung des  vorangegangenen Jubiläumsschießens. Die Jubiläumsscheibe gewann Kaspar Heitmeir mit einem 30 Teiler, die beste  Meisterserie schoss Jakob Schleipfer mit 96 Ringen und Sieger der Festscheibe wurde Josef Schuri mit einem 15 Teiler. Insgesamt gab es 102 Preise zu gewinnen.  

Der neue Schießstand  1988

 

Bis 1963 wurde, wie damals üblich, mit Zimmerstutzen und Luftgewehr in der Gaststube an einem Stand geschossen. Die Schussbahn führte durch eine Maueröffnung ins Nebenzimmer. Dort war an der Wand ein Scheibenträger befestigt. Eine Scheibenzuganlage gab es nicht. Vom Zieler wurden die Scheiben gewechselt 
und die Ringergebnisse angesagt. Hölzerne Schutzwände, an der Decke aufgehängt, säumten die Schießbahn und dienten als Schutz für die Gäste. Zunächst drei, später dann fünf Schuss je Abend waren üblich.
Ab 1963 wurde dann im Saal der Gastwirtschaft anfänglich an zwei Ständen geschossen. Diese wurden in Stufen auf sechs handbetriebene Zugstände erweitert. Mancher wird sich noch gern an die besondere Schützenatmosphäre erinnern, die beim Schießen herrschte, wenn es draußen minus 15 Grad Celsius hatte und es folglich im ungeheizten Saal auch nicht viel wärmer war. Am meisten Freude kam dann auf, wenn unten in der Wirtsstube einige Kartenspieler kräftig auf den Tisch hauten oder ein Schütze den Stand verließ und dadurch der Saalboden zu schwingen begann. Der Schütze, der all diese Widrigkeiten meisterte, durfte sich mit recht ein Meisterschütze nennen. Die Schießanlage wurde aus Sicherheitsgründen zur Eingangstüre hin mit Stellwänden abgetrennt. Ein großer Nachteil war jedoch, dass die Anlage (mehrmals im Jahr) immer dann entfernt werden musste, wenn der Saal für andere Zwecke gebraucht wurde.
Die handbetriebenen Zugstände wurden 1986 durch automatische Scheibenzuganlagen ersetzt. Der langersehnte Wunsch der Eintrachtschützen nach einer eigenen Schießanlage ging dann 1987/1988 in Erfüllung. Die Herbergsfamilie Greppmeier hatte beim Wohnhausneubau die Garagen unterkellert und den Schützen angeboten, sich darin eine Schießanlage einzubauen.
Mit Eifer gingen die freiwilligen Helfer im September 1987 an die Arbeit, den Raum zu einer Schießstätte auszubauen. Nach vielen Arbeitsstunden konnte im Januar 1988 der Schießbetrieb aufgenommen werden. Die offizielle Einweihungsfeier wurde dann am 12. November 1988 durchgeführt. Die Feierlichkeiten fanden im  Vereinslokal Greppmeier statt. Eingeladen waren alle Ehren- und Vereinsmitglieder, sowie alle die mitgeholfen hatten, dieses Projekt zu verwirklichen. Zuerst wurde von Herrn Geistlichen Rat Frey aus Adelzhausen der Segen für die neue Schießanlage erteilt. Anschließend gaben die Ehrengäste Gauschützenmeister Michael Heitmeir, Ehrengauschützenmeister Georg Gschwendtner und Schützenmeister Johann Greppmeier die Eröffnungsschüsse ab. Nach der Begrüßung folgten die Ansprachen der Ehrengäste sowie Ehrungen und die Preisverteilung des Jubiläumsschießens zum 10Ojährigen Vereinsjubiläum.  

 

100-Jahrfeier mit Fahnenweihe 1988

 

Der Besonderheit einer hundertjährigen Vergangenheit bewusst, war es den Eintrachtschützen ein Anliegen, diesen Anlass mit einem Gründungsfest mit Fahnenweihe zu feiern. Die umfangreichen Aufgaben vor und während des Festes konnten durch eine beispielhafte Zusammenarbeit der Vereinsmitglieder und des Festausschusses bewältigt werden. Die lokale Presse beschrieb das Fest folgendermaßen: „Drei unvergessliche Tage lang feierten die .Eintracht'- Schützen aus Hohenzell. Drei Tage, bei denen der Name /Eintracht' geradezu demonstriert wurde. Hinzu kam noch ideales Wetter, so dass die 100-Jahrfeier mit Fahnenweihe 64 Schützenvereinen aus vier verschiedenen Gauen und drei Ortsvereinen von Hohenzell als ein wichtiger Markstein in der ohnehin recht geschichtsträchtigen Vereinshistorie eingehen wird ..." An allen drei Tagen herrschte im 2000 Besucher fassenden Festzelt großartige Stimmung. Den Auftakt am Freitagabend machten beim Tanzabend die „Igl's" aus München, die ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm boten. Am Samstagabend empfingen die Gail-Buam-Musikanten aus Heretshausen mit einem Standkonzert den Patenverein „Eichenlaub" Kiemertshofen, und der obligatorische Bieranstich durch Schirmherrn Bürgermeister Anton Hofberger bildete den Auftakt zum bayerischen Heimatabend mit den Jetzendorfer Hinterhof- und Straßenmusikanten, die eine urbayerische Show abzogen und mit ihren uralten Gewändern und demolierten Instrumenten für großartige Stimmung im vollbesetzten Festzelt sorgten. 
Schützenmeister Johann Greppmeier und vom Patenverein Schützenmeister Josef Setzmüller tauschten Erinnerungsgeschenke aus. Strahlender Sonnenschein am Sonntag, beim eigentlichen Höhepunkt der Feier. Pater Peter Hinsen vom Pallottiheim Friedberg zelebrierte den Festgottesdienst und weihte die neue Fahne. Die musikalische Umrahmung hatten die Happacher Buam mit Sängerin. Gauschützenmeister Michael Heitmeir oblag es, die Ehrengäste zu begrüßen, so Schirmherrn Bürgermeister Anton Hofberger, Pater Peter Hinsen, Landtagsabgeordneten Dr. Herbert Huber, stellvertretenden Landrat Helmut Blessing, Ehrengauschützenmeister Georg Gschwendtner, stellvertretenden Gauschützenmeister Johann Buxeder, sowie die Gauschützenmeister Josef Aschbichler (Dachau) und Willi Hanika (Aichach) und Ehrengauschützenmeister Jakob Schilling (Friedberg).
Schirmherr Anton Hofberger überbrachte die Grußworte an die Gäste und den Verein. Die große Anzahl von Schützen zeige die Verbundenheit zum Schützensport und auch zu den Hohenzeller Schützen. In seiner Festrede ging Pater Peter Hinsen auf den Spruch der neuen Fahne ein: „Ein Ziel vor Augen, gibt Sinn dem Leben". Des weiteren seien die Abbildungen auf der neuen Fahne - die  St-Stephanus-Kirche in Hohenzell und die Kapelle in Irchenbrunn sowie St. Sebastian als Schutzpatron der Schützen - Wegweiser des christlichen Glaubens. Die Schützen müssen das Zentrum im Visier haben, wie es die Gründer vor 100 Jahren im Auge hatten und schon damals ein Pfarrer Mitinitiator der Schützenvereinsgründung war. Nachdem die Fahne ihren pastoralen Segen erhalten hatte, wurden die  Erinnerungsbänder angeheftet. Ein großer Festzug ging am Nachmittag durch die Ortschaft. Angeführt von der Festkapelle Indersdorf-Albersbach, den Gail-Buam-Musikanten, Sepp Haas aus Odelzhausen, den Pipinsrieder Musikanten, dem Musikverein Altomünster, der Blaskapelle Eisenhofen und der Blaskapelle Sielenbach, zogen 64 Vereine durch das schmucke Hohenzell. Dabei waren auch noch vier Festdamen von der Fahnenweihe 1925 und die Ehrenmitglieder des Vereins  

 

Vereinsbild Frühjahr 1988 aufgenommen

 

Gauschießen 1998

 

Pünktlich um 15.00 Uhr, am 25.April 1998 eröffnete der Schirmherr 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Altomünster, Herr Konrad Wagner, das 46. Gauschießen 1998 des Schützengaues Altomünster. Neben dem Schirmherr waren speziell alle Schützenmeister der Gau-Vereine, sowie unser Ehrenschützenmeister Michael Rusch, 1.Gauschützenmeister Michael Heitmeir, 2. Gauschützenmeister Johann Buxeder und Ehrengauschützenmeister Georg Gschwendtner von unserem 1. Schützenmeister Klaus Burkert eingeladen, den Eröffnungsschuss abzugeben. Von der Ankunft der Gäste, bis hin zur Eröffnung des Gauschießens, unterhielt die Blaskapelle Sielenbach . Dieses war der zünftige Auftakt eines gut vorbereiteten und organisierten Schützenfestes. Bereits einige Wochen vor Beginn des Gauschießens waren fleißige Helfer des Vereins mit dem Ausbau der Maschinenhalle, von Herrn Stefan Mahl in Rametsried (bei Hohenzell), beschäftigt. 24 Schießstände nebeneinander bedeutet TOP-Ausstattung und forderte großen Einsatz aller Helfer. Besonders gelungen war der Anmelde-, Aufenthalts- und Bewirtungsbereich. Hier fühlten sich alle Schützinnen und Schützen sowie unsere übrigen Gäste " wie zu Hause "! Sportlich überaus aktiv und mit hohem Maß an Geselligkeit war man gern beim Gauschießen in Hohenzell/Rametsried. Etwa 72.000 Schuss Munition verschossen die 660 Teilnehmer in 12 Tagen Gauschießen, so dass unsere Computeranlage mit 2 Auswertemaschinen voll im Einsatz war. Es ging ja auch schließlich um die Würde eines Gauschützenkönigs für Luftgewehr und Luftpistole. Aber auch andere Platzierungen waren sehr lohnend. Hier gab es Sachpreise im Gesamtwert von ca. 39.000,00 DM. Am 09. Mai 1998 war dann die Preisverteilung des 46. Gauschießens des Schützengaues Altomünster. 
1.Schützenmeister Klaus Burkert bedankte sich bei Herrn Stefan Mahl für die Halle, bei allen Helfern, bei allen aktiven Schützinnen und Schützen und bei allen Sponsoren für die schönen und gelungenen Schießtage in Hohenzell die mit einem Teilnehmerrekord von 660 Schützen endeten. Als bleibende Erinnerung wurde auch im Zusammenhang mit dem 110jährigen Jubiläum eine Festschrift herausgegeben. Im Schießausschuss waren: Resi Beier, Ramona Rieger, Peter Josefine, Helga Mayr, Beate Heitmeir, Renate Burkert, Klaus Burkert, Johann Rusch, Franz Ottilinger, Herbert Greppmeier, Michael Huber, Gerhard Reindl, Martin Mayr, Jakob Schleipfer, Michael Heitmeir, Martin Heitmeir, und Stefan Wagner.

Schießausschuss 1998

 

110 Jahrfeier 1998

 

Mit Stolz blicken die Schützinnen und Schützen auf 110 Jahre Schützenverein "Eintracht " Hohenzell zurück. In Erinnerung an das vor 10 Jahren so groß gefeierte 100jährige Gründungsfest konnte nun im "kleinen" Rahmen vereinsintern, wieder einmal Geburtstag gefeiert werden. 110Jähriges Vereinsjubiläum 1998 bedeutete für die Eintachtschützen aus Hohenzell in froher Runde, zusammenhalt und Tradition im Schützenverein zu zeigen. Auch der Sport kam nicht zu kurz. Ein Jubiläumsschießen, für Vereinsmitglieder, wurde beim 46. Gauschießen des Schützengaues Altomünster durchgeführt. Sehr gute Schießergebnisse aller Teilnehmer zeichneten sich schon bald ab, so dass Herr Georg Reindl die begehrte Jubiläumsscheibe in Empfang nehmen konnte. Es war ein schöner Tag, dieser 03. Okt. 1998, um 17.30 Uhr trafen sich alle Mitglieder in schöner Schützentracht vor dem Vereinslokal " Zum Kramerwirt ". Unter den Klängen der Blaskapelle Sielenbach zogen die Fahnenabordnungen der Ortsvereine Schützen, Feuerwehr, Krieger und Soldaten und natürlich alle Gäste, Ehrenmitglieder und Mitglieder zum Gottesdienst in die Hohenzeller Kirche. Herr Pater Weißinger war eigens dafür angereist um den Dankgottesdienst zu halten. War es doch damals Pfarrer Mayerhofer der als Gründungsmitglied im Dezember 1888 die Zimmerschützen -Gesellschaft " Eintracht " in Hohenzell mit gegründet hatte. Nach dem kirchlichen Segen durch Pater Weißinger fand das Gedenken der verstorbenen Mitglieder statt. 1. Schützenmeister Klaus Burkert und 2. Schützenmeister Martin Heitmeir legten gemeinsam eine Blumenschale als Andenken an alle nieder. Anschließend marschierten alle zum Vereinlokal zurück wo 1. Schützenmeister Klaus Burkert die Gäste, Ehrenmitglieder und Mitglieder recht herzlich willkommen heißen durfte. In seiner Festansprache ließ 1. Schützenmeister Klaus Burkert die 110 Jahre Schützenverein " Eintracht " Hohenzell Revue passieren. Besonders hob er das vom 25. April bis 06. Mai 98 in Hohenzell/Rametsried durchgeführte 46. Gauschießen des Schützengaues Altomünster hervor. Im Anschluss danach sprachen 1. Gauschützenmeister Michael Heitmeir und Ehrengauschützenmeister Georg Geschwendtner zu den Mitgliedern und bedankten sich für die gute Zusammenarbeit mit dem 3. ältesten Schützenverein im Schützengau Altomünster, der ja auch Gründungsmitglied des Schützengaues war. Es folgten nun Ehrungen für verdiente Vereinsmitglieder durch den 1. Schützenmeister Klaus Burkert und für den Schützengau durch den 1. Gauschützenmeister Michael Heitmeir.  

 

Erste Schützenmeisterin 2003

 

Zur Jahreshauptversammlung wurde als erste Frau in der Vereinsgeschichte Resi Beier zur 1. Schützenmeisterin gewählt. Zuvor war sie bereits langjähriges aktives Vorstandsmitglied.

Neben ihrer Tätigkeit als Messnerin hatte sie sich von 2003 bis 2011 diesem Amt gewidmet und leistete dort hervorragende Arbeit.